Projektbeschreibungen 1995

Konzept für die Auswahl und weitere Entwicklung von Ausgleichsflächen innerhalb des LBP zur BAB A 20 ("Ostseeautobahn") zwischen Hamberge und Kronsforder Allee

Zielkonzeptstudie im Auftrag von TGP, Lübeck, 1995.

Im Rahmen des Landschaftspflegerischen Begleitplans (LBP) zur BAB A 20 im Bereich von Lübeck zwischen Hamberge und Kronsforder Allee waren zwischen dem Travetal und Niederbüssau Ausgleichsflächen vorzuschlagen und ein Konzept für sie zu erarbeiten.
Als Grundlage dienten die botanischen, mykologischen und zoologischen Kartierungen zur Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVU) zur A 20 und die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) zur Verlegung der B 206 durch die leguan gmbh (1993 und 1994). Im Vorgehen wurde sich dabei an die Biotopkomplexe aus den Kartierungen zur UVU der A 20 angelehnt.
Insbesondere naturraumtypischen Flächen (Gewässersysteme, Niederungsbereiche) mit hohem Entwicklungspotenzial kamen dabei besondere Prioritäten zu. Darüber hinaus flossen in diese Studie die Ergebnisse der Ausweisung von Flächen unter gesetzlichem Schutz nach §15a LNatSchG Schleswig-Holstein durch die leguan gmbh ein. Diese Flächen waren durch Zuerwerb weiterer Ausgleichsflächen sinnvoll in das Gesamtprojekt einzubinden.

Im Ergebnis erwiesen sich die betrachteten Flächen teilweise als floristisch und faunistisch reich ausgestattet. Vor allem die Bereiche des Travetales, der Grienau-Niederung und Grünlandkomplexe am Elbe-Lübeck-Kanal waren diesbezüglich hervorzuheben. Dieser Gebietsbereich war für ein beispielhaft in seiner naturraumtypischen Ausprägung einer norddeutschen Flußtalniederung. Die Ausweisung und der Erwerb von Ausgleichsflächen hatte sich v. a. am Erhalt und der Förderung dieser hochwertigen Strukturen zu orientieren, überdies sollten vorhandene §15a-Flächen (LNatSchG) mit eingebunden werden.
Es wurde vorgeschlagen, entlang der vorhandenen Gewässersysteme einen Mindeststreifen von jeweils 50 m Breite als Verbundzone auszuweisen. Insgesamt wurden Flächen von ca. 250 ha als Ausgleichsflächen vorgeschlagen und im Kartenmaßstab 1:10.000 graphisch dargestellt.

Als weitere, notwendige Maßnahmen im Rahmen eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes für die betreffenden Ausgleichsflächen wurden folgende Punkte erarbeitet:

  • Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in verschiedenen Bereichen
  • Beendigung von Entwässerungs- und Meliorationsmaßnahmen,
  • Abstimmung von Wasserbaumaßnahmen mit Belangen des Naturschutzes,
  • weitgehende Klärung zufließender Abwässer,
  • Rückbau und Rückführung der Grienau in das ehemalige Bett
  • mögliche Wiederansiedlung von Tierarten, die in einem Ziel- und Leitartenkonzept vorgestellt wurden

Zum letztgenannten Punkt wurde überdies eine Diskussion einzelner Maßnahmen aus ökologischer Sicht vorgenommen. Mit diesen Entwürfen sollte Anstoß für die Erarbeitung einer vollständigen Pflege- und Entwicklungskonzeption für die betreffenden Bereiche und Biotopkomplexe gegeben werden.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Holger Abel
Dipl.-Biol. Niels Koschke
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Dipl.-Biol. Christian Schröter
Dipl.-Biol. Doris Zimmer

Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.

Aktualisierung 08.07.2006