Projektbeschreibungen 1995

Botanische und zoologische Kartierungen zum Grünordnungsplan Klein Nordende Seemannsfeld zwischen März 1995 und September 1995

Gutachten im Auftrag von Dipl.-Ing. Richard Möller, Freischaffender Landschaftsarchitekt, Wedel, 1995.

Auf dem Gelände Seemannsfeld in der Gemeinde Klein Nordende waren im Rahmen des Grünordnungsplanes zum Bebauungsplan Nr. 20 auf ca. 11,4 ha Fläche floristische und faunistische Untersuchungen durchzuführen. Es waren im gesamten Untersuchungsgebiet zunächst die vorhandenen Biotope abzugrenzen und anhand der Ausprägung und charakteristischer Pflanzenarten zu beschreiben. In ihnen war der Bestand an Gefäßpflanzen (nur Arten der Roten Listen der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Schleswig-Holstein) sowie aller bodenständigen Tierarten folgender Gruppen zu erfassen:

  • Libellen
  • Heuschrecken
  • Laufkäfer
  • Amphibien
  • Reptilien
  • Vögel
Die Zielsetzung der Untersuchung war die Feststellung und Bewertung des zu kartierenden Artenbestandes sowie die Ausweisung von Ausgleichsflächen in Bezug auf einen geplanten Eingriff, die Bebauung eines ca. 3,3 ha großen Teilareals im südlichen Bereich des Untersuchungsgebietes. Darüber hinaus wurden Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für die Ausgleichsflächen vorgeschlagen.

Im Ergebnis erwies sich das Untersuchungsgebiet floristisch wie faunistisch als eher geringwertig ausgestattet. Von Libellen und Amphibien konnten keine bodenständigen Arten nachgewiesen werden, von Reptilien und Vögeln nur relativ wenige, durchweg ubiquitäre Arten. Von den 8 nachgewiesenen, gefährdeten Gefäßpflanzenarten wies nur eine einzige (Aphanes inexpectata) eine hinreichend große Population auf, um als stabiles Vorkommen gewertet zu werden. Die Befunde der Heuschrecken- und Laufkäferuntersuchung ergaben ein überaus heterogenes Bild durch paralleles Vorkommen von feuchte- und trockenliebenden Arten an den gleichen Untersuchungsabschnitten. Hier war von klimatischen Überprägungen der Ergebnisse durch ungewöhnlich trocken-warme Sommerbedingungen während der fortgeschrittenen Untersuchungsphase auszugehen. Vermutlich waren entsprechend trocken-warme Lebensräume besiedelnde Arten vorübergehend aus angrenzenden Bereichen in das Untersuchungsgebiet eingewandert, ohne hier gesichert als bodenständig angesehen werden zu können.

Zur Absicherung der wenigen vorhandenen, höherwertigen Bestände wurde als geeignete Ausgleichsmaßnahme die Anpflanzung einer breiten Brombeerhecke als Pufferzone zwischen dem Bebauungsareal und den verbleibenden Restflächen empfohlen. Um die Standortgerechtigkeit (passende Genotypen) der Brombeerarten zu gewährleisten, wurde eine Gewinnung von Stecklingen in der unmittelbaren Nähe des Eingriffsgebiets nahegelegt.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Klaus Grothendieck
Dipl.-Biol. Tom Müller
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Biol. Dirk Uwe Piepenbrink
Dipl.-Biol. Holger Reimers

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Aktualisierung 08.07.2006