Projektbeschreibungen 2014

Erweiterung Klinikum Itzehoe - Biologische Untersuchungen und Artenschutzfachbeitrag.

Klinikum Itzehoe, Itzehoe.

Im März 2014 wurde die leguan gmbh vom Klinikum Itzehoe damit beauftragt im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 151 „Am Hackstruck“ biologische Untersuchungen durchzuführen und einen Artenschutzfachbeitrag zu erstellen. In den Jahren 2007, 2008 und 2012 wurden bereits Kartierungen von Biotoptypen, Fledermäusen, Brutvögeln sowie sonstigen artenschutzrechtlich relevanten Arten im Hackstruck durchgeführt. Für die Bereiche südlich der Robert-Koch-Straße wurden Erfassungen der Amphibien, Brutvögel, Fledermäuse und der Biotoptypen im Jahr 2014 ergänzt. Zudem waren die 2007 und 2008 erhobenen Daten einer Plausibilitätsprüfung zu unterziehen.

Biotoptypen

Es wurden 62 Einzelbiotope ausgewiesen, die insgesamt 21 Biotoptypen nach der „Standardliste der Biotoptypen in Schleswig-Holstein“ zugeordnet werden konnten. Nach § 21 (1) geschützt sind Bachschlucht (FBs), Knick (HWt) und Allee (HGa).

Amphibien

Es konnten keine artenschutzrechtlich relevanten Amphibienarten nachgewiesen werden.
Am Regenrückhaltebecken wurden 1 adulter Grasfrosch und 3 adulte Teichmolche beobachtet. Gemäß den Roten Listen des Landes Schleswig-Holstein und der Bundesrepublik Deutschland gilt der Teichmolch landes- und bundesweit als ungefährdet. Der Grasfrosch wird landes- und bundesweit auf den Vorwarnlisten geführt.

Fledermäuse

Im Bereich des Klinikums wurden die Baumbestände insbesondere die alten Eichen im Eingangsbereich der Klinik sowie die Fassade der Gebäude auf das Vorhandensein von Wochenstuben untersucht. Dabei konnten keine Wochenstubenquartiere nachgewiesen werden. Durch den Auftraggeber wurde berichtet, dass bei Bauarbeiten Fledermäuse angetroffen wurden. Hierbei handelt es sich vermutlich um Tagesquartiere nutzende Fledermäuse.
Im Bereich des Hackstrucks konnten 4 Fledermausarten nachgewiesen werden. Es handelt dich dabei um Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) und Fransenfledermaus (Myotis nattereri).
Alle (nachgewiesenen) Fledermausarten werden im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet und sind nach § 7 (2) Nr. 14 BNatSchG „streng geschützt“.
Breitflügelfledermaus, Fransenfledermaus und Zwergfledermaus bewohnen meist Höhlungen an Gebäuden. Der Große Abendsegler kann auch Gebäude bewohnen, wird aber häufiger in Baumhöhlen und Nistkästen angetroffen.
Hinweise auf durch Fledermäuse bewohnte Baumhöhlen ergaben sich nicht, obwohl mehrere potenziell geeignete Specht- und andere Baumhöhlen im Hackstruck vorkommen.
Es ist davon auszugehen, dass die im Hackstruck nachgewiesenen Fledermäuse auch die Bereiche der Grünanlagen im südlichen Bereich des Klinikums nutzen werden.

Brutvögel

Insgesamt wurden in 2008 Reviere von 25 Brutvogelarten nachgewiesen. In der Nachkartierung im Jahr 2012 wurden 17 Brutvögel dokumentiert.
Die Brutvögel lassen sich den Gilden „Vogelarten mit Bindung an ältere (Laub-) Baumbestände“, „Gebüschbrüter“, „Höhlen- und Nischenbrüter mit Bindung an (Laub-)Baumbestände“, „Ubiquitäre Vogelarten sonstiger Gehölzstrukturen“, „Vogelarten mit Bindung an Nadelgehölze“ und "Ungefährdete Gebäudebrüter" zuordnen.
Gemessen an der Anzahl der Brutpaare sind die indifferenten Gehölzbrüter und die Höhlen- und Nischenbrüter der Gehölze die häufigsten Gruppen. Für diese Arten stellen die älteren Laubbaumbestände, die einen großen Teil des Untersu-chungsgebietes ausmachen, geeignete Habitate dar. Die Höhlenbrüter besiedeln im Hackstruck vor allem Nistkästen, da das Angebot an natürlichen Höhlen sehr begrenzt ist.

Fazit

Artenschutzrechtlich relevante Arten konnten bei den Brutvögeln und den Fledermäusen nachgewiesen werden. Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung artenschutzrechtlich relevanter Arten führen könnten, konnten für alle Arten ausgeschlossen werden. Zur Vermeidung des Zugriffsverbotes und von Tötung artenschutzrelevanter Arten mussten geeignete Maßnahmen ergriffen werden die hier nicht im einzelnen aufgeführt werden.