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Projektbeschreibungen 2013Monitoring auf der PV-Anlage Finow II und III - Zwischenbericht 2013S Quadrat Finow Tower Grundstücks GmbH & Co. KG, Schorfheide.
Einleitung / AufgabenstellungEnde 2012 wurde die leguan gmbh damit beauftragt, in der Solaranlage Finow II und III ein Biomonitoring bezogen auf die Organismengruppen Amphibien, Reptilien und Brutvögel durchzuführen.Das Monitoring hatte das Ziel, innerhalb der Photovoltaik-Anlage (PVA) zu ermitteln, ob und wie eine Wieder- bzw. Neubesiedlung durch Amphibien, Reptilien und Vögel erfolgte. Diese stehen stellvertretend für eine gesamte Lebensgemeinschaft, die innerhalb einer solchen Solaranlage vorkommen könnte. Zudem standen diese Arten im besonderen Fokus der ökologischen Baubegleitung (ÖBB), da zumindest einige Arten hieraus dem strengen Artenschutz unterliegen. Es wurde ein Konzept entworfen, das auf einem repräsentativen Ansatz basierte. Hierzu sollten im Umfeld der Anlage Gewässer-Lebensräume, bekannte Stammhabitate von Zauneidechsen und geeignete Lebensräume von relevanten Brutvögeln untersucht werden. Zeitgleich sollten zudem in Bezug auf Amphibien und Reptilien ausgehend von gut besetzten Lebensräumen außerhalb der Anlage geeignete Kartierungen mögliche Neu- oder Wiederbesiedlungen zeigen. Fotos aus dem Untersuchungsgebiet (Fotos: R. Peschel) Amphibien In Bezug auf die Amphibien war festzustellen, dass entlang eines Feuchtgebietes, das die Anlage in Nord-Süd-Richtung durchzieht, boden-feuchte bzw. staunasse Bereiche vorhanden sind, die zur Zeit in großer Zahl von Amphibien (u. a. Moorfrosch) besiedelt werden. Sowohl das vorhandene Nahrungsangebot als auch die Deckung, zum einen in der Vegetation, zum anderen unter den Modulreihen, ergänzen die Lebensraumqualität. Es ist davon auszugehen, dass diese Bereiche außerdem als Überwinterungshabitate durch ausgewählte heimische Amphibien (u.a. Moorfrosch) genutzt werden. Reptilien In Bezug auf die Reptilien war festzustellen, dass die Anlage fast ausschließlich durch Zauneidechsen besiedelt wird. Es konnte lediglich eine Ringelnatter nachgewiesen werden. Die Populationsstrukturerwies sich als vital. Es war zu konstatieren, dass alle Teile der Anlage, mit Ausnahme der sehr feuchten Flächen, durch Zauneidechsen besiedelt werden. Besondere Präferenzen, wie z. B. die mögliche Bevorzugung der eingebrachten Strukturelemente, waren nicht festzustellen. Das Mahdregime in 2013 wurde in Zusammenarbeit mit der beauftragten ausführenden Firma im Rahmen der ÖBB optimiert. Gliedertiere, die in der Vegetation leben, wie z. B. Heuschrecken, Spinnen, Käfer und dergleichen mehr, konnten während des Mähbetriebs in 2013 mit einem Schwadmäher - nachweislich geschont werden. Dadurch wurde die Nahrungsgrundlage der hier lebenden Amphibien und Reptilien kaum beeinträchtigt. Für die Mahd unter den Modultischen wurden Freischneider eingesetzt. Brutvögel Im Rahmen der Brutvogelerfassung wurden 12 Probeflächen, die Bereiche innerhalb der PVA Finow II und unbebaute Referenzflächen im Umfeld umfassten, mit 6 Erfassungsdurchgängen untersucht. Es wurden 19 Brutvogelarten auf den Probeflächen nachgewiesen. Ein Großteil davon konzentrierte sich dabei auf eine vergleichsweise strukturreiche Probefläche (Rodungsfläche). Auf den PVA-bebauten Probeflächen wurden 3 Arten nachgewiesen. Auf den Referenzflächen war das Artenspektrum (in Abhängigkeit des von dortigen Strukturreichtums) generell größer. Die Erfassungsergebnisse korrespondierten mit den mehrjährigen Monitoring-Untersuchungen und durchgeführten Abschlussarbeiten der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) (HNEE). Das Projekt befindet sich derzeit noch in Bearbeitung. Weitere Projektinformationen werden nach Abschluss hier eingestellt. ProjektmitarbeitDipl.-Biol. Rolf PeschelDipl.-Ing. (FH) Holger Gruß Dipl.-Ing. (FH) Rainer Haupt Dipl.-Ing. (FH) Anne Spitschak Dipl.-Biol. Bjela Vossen Aktualisierung: 14.02.2014 |