Projektbeschreibungen 2004
UVS Sandentnahme Osterholz-Scharmbeck - Biotoptypen und zoologische Potenzialabschätzung.
Gutachterliche Stellungnahme im Auftrag von Richard Möller, Freischaffender Landschaftsarchitekt, Wedel.
Im April 2004 wurde die leguan gmbh beauftragt, eine Naturschutzfachliche Gutachterliche Stellungnahme im Zuge der geplanten Sandentnahme der Firma Norddeutsche Kalksandsteinwerke GmbH in der Stadt Osterholz-Scharmbeck und der Gemeinde Schwanewede anzufertigen. Diese Stellungnahme bildete eine Grundlage der „Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) für die Erweiterung der Sandentnahme auf dem Gebiet der Stadt Osterholz-Scharmbeck und der Gemeinde Schwanewede im Landkreis Osterholz“, bearbeitet durch das Landschaftsarchitekturbüro Möller.
Geplant war ein weiterer Trockenabbau im Untersuchungsgebiet, der bereits im östlichen Teil der Fläche begonnen hatte. Der Bereich mit abgeschlossenem Abbau (an der Ostgrenze des Untersuchungsgebietes) war der Sukzession überlassen. Im westlichen Teil werden nach Beendigung des Abbaus keine Gewässer zurückbleiben und eine Verfüllung nicht stattfinden. Zudem werden vorraussichtlich in mehrere Himmelsrichtungen exponierte, trockene Hänge entstehen.
Der westliche Teil, für den die vorliegende Stellungnahme erstellt wurde, war dominiert von Kiefernforst.
In Absprache mit den zuständigen Behörden erfolgte die Erfassung und Einschätzung des gesetzlichen Schutzes der Biotoptypen innerhalb des Untersuchungsgebietes. Darüber hinaus war insbesondere die Frage zu klären, ob und inwieweit Teile des Gebietes als Lebensraum für Amphibien und Reptilien fungieren.
Eigene Erfassungen für Reptilien und Amphibien fanden nicht statt. Die Potenzialabschätzung basierte zum einen auf Daten des Tierarten-Erfassungsprogrammes - die vom Niedersächsischen Landesamt für Ökologie (NLÖ, Hildesheim) freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden -
zum anderen wurde über die Biotopansprache und Dokumentation der Gewässerausstattung auf mögliche Eignung für bestimmte Tierarten geschlossen.
Negative Auswirkungen auf bestimmte Pflanzenarten der Roten Liste des Landes Niedersachsen wurden nicht erwartet. Vielmehr werden zahlreiche Arten der nährstoffarmen, sandigen Habitate von der Maßnahme profitieren. Gleiches konnte auch für die Amphibien- und Libellenfauna festgestellt werden. Bei Vorhandensein geeigneter Gewässer käme zudem eine Eignung als Sommerlebensraum für Amphibien, insbesondere für Kreuz- und Knoblauchkröte in Betracht.
Auch hinsichtlich der Reptilienfauna wird es durch die Schaffung neuer Strukturen, insbesondere sandiger Grubenhänge, zu einer Aufwertung des Untersuchungsgebietes kommen. Der lichte Kiefernforst stellte bislang für die im Anhang IV der FFH-Richtlinie geführte Zauneidechse einen Lebensraum von sehr eingeschränkter Eignung dar.
Vor diesem Hintergrund erschien das geplante Vorhaben der Norddeutschen Kalksandsteinwerke GmbH, diese Teilfläche des Untersuchungsgebietes als Sandentnahmestelle zu nutzen, grundsätzlich positiv bezogen auf bestimmte Pflanzenarten und die Reptilienfauna. Für beide Organismengruppen wird das zu besiedelnde Areal vergrößert.
Projektmitarbeit
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Tom Müller
Dipl.-Ing. Alke Myrzik
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.
Aktualisierung 05.07.2006
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