Hintergrund
In der biologischen Arbeit hängen die Ergebnisse nach Ansicht der leguan gmbh - ebenso wie auch in anderen Disziplinen - primär davon ab, ob geeignete Methoden zur Erhebung angewandt wurden.
Beispiel Laufkäfer
Standardmethode zur Erfassung von Laufkäfern sind die sogenannten Barberfallen. Dieser Fallentyp basiert auf einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1934 von BARBER.
Heute werden in vielen Planungen Laufkäfer untersucht. Häufig wird dabei in der jeweiligen Methodik ausgewiesen, dass mit "Barberfallen" gearbeitet wurde. Dies ist in den meisten Fällen nur bedingt so. Tatsächlich wurde mit Bodenfallen gearbeitet, die mehr oder weniger aus vergrabenen Behältern wie Gläsern bestanden haben. Es wird meistens nicht deutlich gemacht, wie diese Fallen in das Substrat eingebracht wurden. Zudem wird oftmals nicht klar, ob z. B. die Fallenränder nahtlos in die Falle übergehen, oder aber ob sich dort z. B. durch Aushubarbeiten im direkten Fallenbereich möglicherweise kleinräumig Substratveränderungen ergeben haben. Solche Details beeinflussen das Fangergebnis aber ganz enorm.
Ein Beispiel: Eine Falle, eingebracht in Grünland, deren Umkreis wegen der Grabarbeiten nicht mehr einen direkten Übergang von Vegetation zur Falle gewährleistet, wird weniger fängig sein, da etliche (gerade kleinere) Arten diesen "nicht vertrauten" Saum aus offenem Boden wohl kaum überschreiten werden.
Die Auseinandersetzung mit derartigen Details ermöglicht erst die Optimierung einer Methode.
Beispiel Heuschrecken
Es ist heute Standard oder sollte es sein, dass die Erfassung von Heuschrecken über die Gesänge erfolgt. Die meisten Arten äußern Laute, wenngleich auch längst nicht immer auf gut hörbaren Frequenzen. Der Einsatz eines Ultraschalldetektors schafft hier Abhilfe. Auch Gesänge von Arten wie z. B. der Gattung Leptophyes oder Barbitistes werden optimal hörbar gemacht. Zudem können auch Arten, die mit bloßem Ohr wahrgenommen werden können, erheblich besser mit dem Detektor erfasst werden, da durch entsprechende Regelungen im Frequenzbereich die Quantitäten der einzelnen Arten besser bestimmbar sind.
Der Verzicht auf diese Methode, wie leider heute immer noch üblich, führt zu unvollständigen Erfassungsergebnissen. Diese sind auch nicht wesentlich durch zusätzliche Fangmethoden zu verbessern.
Diese Beispiele sollen zeigen, auf welche Details bei Methoden geachtet werden sollte. Deshalb finden sich in Gutachten der leguan gmbh grundsätzlich sehr ausführliche Beschreibungen, um eine Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Dies ist nicht nur aus Gründen der Transparenz erforderlich, sondern auch für spätere Untersuchungen z. B. im Rahmen von Aktualisierungen, Monitorings oder Pflege- und Entwicklungsplänen.
Aktualisierung: 23.05.2005
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